Ukraine-Russland-Konflikt: Erdogan will vermitteln
Erdogan bietet sich erneut als Vermittler im Ukraine-Russland-Konflikt an. Die Reaktionen aus Moskau sind verhalten. Mit ihren angekündigten Militärmissionen in Osteuropa würden sie die Spannungen in Europa verschärfen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sich bei einem Besuch in Kiew erneut als Vermittler im Russland-Ukraine-Konflikt angeboten. Nach Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wiederholte er sein Angebot, ein Gipfeltreffen in der Türkei auszurichten.
"Die Türkei ist bereit, ihren Teil dazu beizutragen, die Krise zwischen den beiden mit uns befreundeten Ländern zu beenden, ihren Nachbarn am Schwarzen Meer", so Erdogan.
Er schlug vor, der russische Präsident Wladimir Putin könne nach der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Peking am Freitag in die Türkei reisen.
Die Türkei pflegt sowohl zu Russland als auch zur Ukraine gute Beziehungen. Ankara liefert etwa Kampfdrohnen nach Kiew - nach Angaben Selenskyjs soll eine Produktion in der Ukraine aufgebaut werden. Russland wiederum versorgt die Türkei mit Gas. Zudem haben beide Länder groß angelegte Militäreinsätze etwa in Syrien - allerdings auf verschiedenen Seiten.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, die USA würden die Spannungen anheizen. Diese hatten am Mittwoch angekündigt, 2.000 Soldaten nach Europa zu schicken.
"Wir fordern unsere amerikanischen Partner auf, die Spannungen auf dem europäischen Kontinent nicht weiter zu verschärfen. Leider tun die Amerikaner das weiterhin", so Dmitri Peskow.
Dabei gehe es nicht nur um provokative Äußerungen, wie "der Krieg steht bevor" oder "jeder wird einen schrecklichen Preis zahlen". Peskow sagte, es gehe um die Entsendung US-amerikanischer Soldaten in europäische Länder nahe der russischen Grenzen. Die Entscheidung der USA würde den Konflikt verschlimmern.
Moskau werde nun Maßnahmen ergreifen, "um seine eigene Sicherheit und seine eigenen Interessen zu gewährleisten", sagte Sprecher Dmitri Peskow.
Das Pentagon bereite Militärmissionen in Osteuropa vor, hieß es aus Washington. 300 amerikanische Soldaten sollen zur Verstärkung der Nato-Truppen nach Deutschland und 1.700 nach Polen geschickt werden. 1.000 derzeit in Deutschland stationierte Kräfte sollen nach Rumänien verlegt werden.
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