Omikron anscheinend schon länger weltweit verbreitet
Während sich die neue Corona-Variante Omikron immer weiter ausbreitet - in mindestenst 20 Ländern sind bisher Fälle bestätigt - wird klar: Omikron hat sich schon weltweit verbreitet noch bevor südafrikanische Wissenschaftler die Mutante vergangene Woche entdeckten.
Seitdem haben zahlreiche Länder, Reiseverbote für Länder im südlichen Afrika verhängt - zuletzt auch Spanien, das alle Flüge vom 2. bis 15. Dezember einstellt.
Die Weltgesundheitsorganisation kritisiert die Reisebeschränkungen, sie würden die internationale Ausbreitung nicht verhindern. Solche Verbote könnten sich sogar negativ auswirken, indem sie Länder davon abhalten, Daten zu melden und auszutauschen. Nach WHO-Angaben haben mindestens 56 Länder Reiseeinschränkungen verhängt, um die Ausbreitung von Omikron zu verlangsamen. Südafrika, wo die Variante entdeckt worden war, klagt darüber, dass es nun bestraft werde.
"The emergence of the highly-mutated Omicron [#COVID19] variant underlines just how perilous and precarious our situation is"-@DrTedros #WHASpecial https://t.co/FDFXHLYyfn
— World Health Organization (WHO) (@WHO) November 29, 2021
Stattdessen fordert der Sprecher der WHO, Christian Lindmeier: "Wir müssen die Maßnahmen anwenden, von denen wir wissen, dass sie funktionieren: Das Tragen von Masken wann immer möglich und besonders ratsam, wenn Sie sich in einem geschlossenen Raum mit mehr als einer Person befinden, Lüften eines Raumes wann immer möglich und so oft wie möglich, und die normale Hand- und Körperhygiene , insbesondere der Mundhygiene."
Viele Länder konzentrieren sich darauf, die Impfprogramme wieder hochzufahren. In Großbritannien zum Beispiel verspricht Premierminister Boris Johnson allen Erwachsenen eine Booster-Impfung bis Ende Januar. Dafür sollen mindestens 400 Militärangehörige den Gesundheitsdienst NHS unterstützen. Bereits knapp 18 Millionen Menschen haben in dem Land bereits eine Booster-Impfung erhalten.
"Wir werden alles daran setzen, um sicherzustellen, dass jeder, der infrage kommt, einen Booster angeboten bekommt», sagte Johnson am Dienstag in London. Dafür würden "provisorische Impfzentren wie Weihnachtsbäume aus dem Boden schießen", fuhr Johnson fort.
Staff and volunteers at vaccination centres are doing an amazing job – getting over 100 million jabs in arms across the UK.
— Boris Johnson (@BorisJohnson) November 30, 2021
Vaccines are our best line of defence and we will offer all adults a booster by the end of January. Come forward and get yours as soon as you are called. pic.twitter.com/qOJ4VpmSdf
In Griechenland müssen sich ab dem 16. Januar alle über Sechzigjährigen obligatorisch gegen das Virus impfen lassen, andernfalls wird eine Geldstrafe auf ihre Steuerrechnungen aufgeschlagen.
Andere Länder wie zum Beispiel Österreich gehen noch weiter und wollen eine allgemeine Impfpflicht einführen. Die Regierung in Wien plant dies ab Februar, ein entsprechender Gesetzesentwurf mit Details soll in der zweiten Dezemberwoche vorgelegt werden. Das Land befindet sich seit 22. November in einem Lockdown, am Wochenende kam es wegen der Maßnahmen im ganzen Land zu Massendemonstrationen.
Wegen Impfpflicht bestellt Österreich viel Pfizer-Impfstoff nach: https://t.co/KKQzSWL21j
— DER STANDARD (@derStandardat) November 25, 2021
Unterdessen haben Wissenschaftler und Impfstoffhersteller Zweifel, ob die aktuellen Impfstoffe überhaupt gut gegen die Omikron-Variante wirken. Moderna-Chef Stephane Bancel hat Zweifel an der Wirksamkeit der bisherigen Impfstoffe gegen Omikron geäußert. Bancel sagte in der «Financial Times», bestehende Impfstoffe dürften mit der Omikron-Variante ihre Probleme haben. Es werde wohl länger dauern, bis angepasste Vakzine in ausreichendem Umfang hergestellt werden könnten.
Deutlich positiver ist der Biontech-Gründer aus Mainz. Ugur Sahin zeigte sich zuversichtlich, dass Corona-Impfstoffe auch im Fall von Omikron und folgenden weiteren Virus-Varianten vor schweren Krankheitsverläufen schützen werden. Bionteh arbeitet bereits gemeinsam mit Pfizer an einem angepassten Vakzin.
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