Militärputsch: Wieder Schüsse im Sudan, UN-Sicherheitsrat noch uneinig
Der UN-Sicherheitsrat zeigt sich besorgt wegen des Militärputsches im Sudan. Auf eine gemeinsame Erklärung konnte sich das Gremium in einer Dringlichkeitssitzung aber nicht einigen.
Sie scheiterte an China und Russland. Beide Länder bewerten die Geschehnisse im Sudan nicht als Putsch – sondern als logische Folge einer gescheiterten Politik und zu viel Einmischung von außen. Nun wird im Weltsicherheitsrat an einem Kompromiss gefeilt.
Regierungschef wieder zu Hause
Derweil ist Sudans Ministerpräsident Abdullah Hamduk wieder zu Hause – doch sein Wohnsitz wird streng bewacht.
Er war nach dem Militärputsch am Montag an einen geheimen Ort verschleppt worden – auf Befehl von General Abdel Fattah al-Burhan. Der hatte vor zwei Tagen die Entmachtung der zivilen Regierungsmitglieder verkündet und den Ausnahmezustand verhängt. Nun behauptet er, der Regierungschef sei nur zu seinem eigenen Schutz versteckt worden.
Die Anhänger der entmachteten Zivilregierung glauben ihm kein Wort. Sie befürchten, dass sich Hamduk weiter nicht frei bewegen kann und unter Hausarrest steht.
Wieder Schüsse bei Protesten
„Nein zur Militärregierung“ – mit diesem Schlachtruf wird auf den Straßen der Hauptstadt Khartum weiter Tag und Nacht protestiert. Die Armee geht mit scharfer Munition und Tränengas gegen die Demonstrierenden vor, laut Behördenangaben wurden mehrere Menschen getötet oder verletzt.
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