So viel wie ganz Deutschland: 82,4 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht

So viel wie ganz Deutschland: 82,4 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht
Die Zahl der Menschen, die vor Kriegen, Verfolgung und Ausschreitungen fliehen, hat mit 82,4 Millionen im Jahr 2020 einen neuen Rekordwert erreicht. Laut den Vereinten Nationen ist diese Zahl doppelt so hoch wie vor zehn Jahren.


An diesem Freitag hat das UN-Flüchtlingshilfswerk seinen jüngsten Bericht veröffentlicht. Die Zahl der Flüchtlinge, Binnenvertriebenen und Asylsuchenden stieg 2020 um vier Prozent an - von den bereits rekordverdächtigen 79,5 Millionen am Jahresende 2019. Wenn man die aktuelle Situation mit 2010 vergleicht, als die Zahl der Flüchtlinge und Vertriebenen 41 Millionen betrug, ist das ein Anstieg von 50% in nur einem Jahrzehnt.
2020 ist somit das neunte Jahr in Folge, in dem die Zahl der Zwangsvertreibungen weltweit kontinuierlich zunimmt.

Während der Pandemie hat "alles einen Stillstand [erreicht], auch die Wirtschaft. Aber Kriege, Konflikte, Gewalt, Diskriminierung und Verfolgung - alles Faktoren, die Menschen in die Flucht treiben - gingen weiter", erklärt der Chef des UN-Flüchtlingshilfswerks, Filippo Grandi, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Zudem zwingen die Auswirkungen des Klimawandels viele Menschen zum Verlassen ihrer Heimat.

Ende 2020 zählten die Vereinten Nationen 30,3 Millionen Menschen auf der Flucht, darunter 5,7 Millionen palästinensische Flüchtlinge und 3,9 Millionen Venezolaner. Die Zahl der Asylsuchenden lag bei 4,1 Millionen.

"Den größten Anstieg gab es bei der Zahl der Binnenflüchtlinge", die jetzt bei 48 Millionen liegt, "eine noch nie dagewesene Zahl", wie Grandi bei der Veröffentlichung des Berichts erwähnt.

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