Biden und Putin geben sich zufrieden: Was hat der Gipfel in Genf gebracht?

Biden und Putin geben sich zufrieden: Was hat der Gipfel in Genf gebracht?
Für den US-Präsidenten geht eine arbeitsintensive Woche zuende. Nach dem G7-Gipfel in England, dem Treffen mit der Nato sowie EU-Spitzenvertretern in Brüssel stand für Joe Biden zum Abschluss noch der Gipfel mit Russlands Staatschef Wladimir Putin in der Schweiz auf dem Programm.
Es war ein weltweit mit Spannung erwartetes Treffen, das erste positive Ergebnisse bereithielt: Die abgezogenen Botschafter sollen wieder zurückkehren, außerdem verständigten sich beide Staatschefs auf neue Gespräche zur Rüstungskontrolle.
Nach Bidens Ansicht war es ein gutes Treffen.


Es war wichtig, sich persönlich zu sprechen, damit keine Missverständnisse aufkommen, über das, was ich mitteilen wollte. Ich habe das getan, wofür ich gekommen bin.
Ich habe deutlich gemacht, dass wir Versuche, unsere demokratische Souveränität zu verletzen oder unsere demokratischen Wahlen zu destabilisieren, nicht dulden werden und dass wir darauf reagieren werden. Und ich habe Präsident Putin gesagt, dass wir grundlegende Regeln brauchen, an die wir uns alle halten können.

"Diskussionen waren sehr konstruktiv"

Auch Putin wertete die Gespräche als positiv, er glaube, dass es keine Feindseligkeit gegeben habe. "Im Gegenteil, unser Treffen fand statt. Prinzipiell unterscheiden sich unsere Standpunkte zwar in vielen Bereichen, aber aus meiner Sicht haben beide Seiten die Bereitschaft gezeigt, sich zu verstehen und Wege zu finden, unsere Positionen einander anzunähern. Unsere Diskussionen waren sehr konstruktiv."



Die Kritik der USA, in Russland würde die Opposition unterdrückt, warf Putin zurück.
Vor nicht allzu langer Zeit waren die USA noch mit besorgniserregenden Ereignissen um die berüchtigte Ermordung eines Afroamerikaners und der Bildung der Black-Lives-Matter-Bewegung konfrontiert. Wir fühlen mit den Amerikanern und dem amerikanischen Volk, doch wir wollen nicht, dass so etwas auf unserem Boden passiert.
Wladimir Putin Präsident RusslandBiden kommentierte dies: "Meine Antwort ist ungefähr das, was ich bereits gesagt habe, dass das für mich ein lächerlicher Vergleich ist."

Genfer Gespräch erwirkt Entspannung

Das Treffen der beiden Staatschefs in der abgeschirmten Villa La Grange am Genfersee dauerte etwas mehr als drei Stunden. Zu Beginn hatten sich Biden und Putin die Hände geschüttelt. Das Verhältnis zwischen Moskau und Washington ist seit längerer Zeit zerrüttet. Es war das erste Treffen der beiden seit Bidens Amtsantritt Anfang des Jahres. Der US-Präsident hatte Putin zu dem Gipfel eingeladen, auch um angesichts der im Westen zunehmend kritisierten Politik Moskaus "rote Linien" aufzuzeigen.

Beide Präsidenten betonten, dass die Gespräche konstruktiv gewesen seien. Man habe eine gemeinsame Sprache gesprochen, die Atmosphäre sei angenehm gewesen. Und trotz vieler Differenzen, die noch zwischen den Staaten bestehen, so waren dies gestern erste vorsichtige Entspanungssignale in den Beziehungen zwischen den USA und Russland.


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