Nahost: Waffenruhe zwischen Hamas und Israel hält zunächst

Nahost: Waffenruhe zwischen Hamas und Israel hält zunächst
Freudentaumel in Gaza nach Verkündung der Waffenruhe mit Israel: In der Nacht strömten Tausende Palästinenser auf die Straßen. Seit 2:00 Uhr morgens Ortszeit ist der Waffenstillstand in Kraft und wird bislang eingehalten. Die erste Nacht ohne Angriffe seit elf Tagen.

Bidens Druck zahlt sich aus

Doch die Bilanz der jüngsten Gewalteskalation ist verheerend: 12 Tote in Israel, 230 im Gazastreifen, darunter viele Kinder. Zuletzt war der internationale Druck für ein Ende des Blutvergießens immer größer geworden – vor allem vonseiten der USA.
Joe Biden zeigte sich zufrieden: "Palästinenser und Israelis verdienen es gleichermaßen, in Sicherheit, Freiheit, Wohlstand und Demokratie zu leben", so der US-Präsident. "Meine Regierung wird ihre ruhige, unnachgiebige Diplomatie fortsetzen, um dieses Ziel zu erreichen. Ich glaube, dass wir eine echte Chance haben, Fortschritte zu machen, und ich bin entschlossen, darauf hinzuarbeiten."

Guterres: "Hölle auf Erden"

Erleichterung auch bei UN-Generalsekretär António Guterres. Er äußerte sich ungewohnt deutlich und emotional. Der Tod vieler Zivilisten habe ihn „geschockt“, Gaza sei für Kinder „die Hölle auf Erden“.
"Ich begrüße den Waffenstillstand zwischen Gaza und Israel nach 11 Tagen tödlicher Feindseligkeiten. Ich spreche den Opfern der Gewalt und ihren Angehörigen mein tiefstes Beileid aus", so Guterres. "Ich danke Ägypten und Katar für ihre Vermittlungsbemühungen, die in enger Abstimmung mit den Vereinten Nationen zur Wiederherstellung der Ruhe in Gaza und Israel unternommen wurden. Und ich rufe alle Seiten auf, den Waffenstillstand einzuhalten."
Jetzt gelte es, schnell humanitäre Hilfe zu leisten, Gaza wieder aufzubauen und den Friedensprozess in Nahost wiederzubeleben, so Guterres, Das Ziel: Eine Zwei-Staaten-Lösung.

Hamas: Maas-Besuch in Nahost "parteiisch"

In den Stunden vor der Verkündung der Waffenruhe hatte der deutsche Bundesaußenminister Heiko Maas Israel und die Palästinensergebiete besucht. Dabei stellte er sich erneut mit aller Deutlichkeit an die Seite des jüdischen Staates. "Für uns ist die Sicherheit Israels, genauso die Sicherheit aller Jüdinnen und Juden in Deutschland, nicht verhandelbar", betonte er.

Maas schlugen von seinen israelischen Gastgebern Sympathie und Wohlwollen entgegen. Sein Kollege Gabi Aschkenasi sagte: "Ich danke ihm, dass er uns besucht in dieser Zeit, in einer Zeit, wo Raketen fallen."
Die Hamas hingegen verurteilte die Äußerungen von Maas als "parteiisch". "Wir sind schockiert von den Medienerklärungen des deutschen Außenministers (...) im Hinblick auf die Lage in den besetzten palästinensischen Gebieten", schrieb das Büro für internationale Angelegenheiten der Hamas in einer Mitteilung.

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