Verhärtete Seiten bei Atomgesprächen in Wien

Verhärtete Seiten bei Atomgesprächen in Wien
Die Atomgespräche in Wien dürfen sich nicht hinziehen und schädlich für den Iran werden. Das sagte Irans oberster geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, im staatlichen Fernsehen.
"Die Angebote, die sie machen, sind oft arrogant und demütigend und keinen Blick wert", sagte der 81-jährige Chamenei in der Ansprache.
Die Atomgespräche in Wien an diesem Donnerstag werden überschattet von iranischen Plänen, Uran auf 60 Prozent anzureichern.

Der US-Außenminister Antony Blinken sagte: "Wir nehmen die provokative Ankündigung des Iran, Uran auf 60 Prozent anzureichern, sehr ernst und die anderen Teilnehmer an den Atomgesprächen sollten dies auch tun. Der Iran zeigt so, dass er sich nicht an die Regeln hält und an den Nukleargesprächen kein wirkliches Interesse hat, er will aber gleichzeitig, dass alle anderen sich an die Regeln halten."
Die Entscheidung Teherans, sein Uran entgegen der Atomvereinbarung nun auf 60 Prozent anzureichern, ist laut der iranischen Regierung eine Reaktion auf den mutmaßlich israelischen Angriff am Sonntag auf die Atomanlage Natans. Dabei wurden laut Atom-Chef Ali Akbar Salehi zahlreiche Zentrifugen beschädigt, die aber umgehend mit neueren ersetzt werden sollen.
Bislang lag der Anreicherungsgrad im Iran bei 20 Prozent, obwohl im Atomabkommen nur weniger als 4 Prozent erlaubt sind.
Obwohl der Iran mehrfach das 2015 geschlossene Atomabkommen gebrochen hat, will das Land nach den Worten von Präsident Hassan Ruhani die geplanten Verhandlungen über sein Nuklearprogramm in Wien fortsetzen. "Auch wenn wir nun unser Uran auf 60 Prozent anreichern wollen, haben wir weiterhin kein Problem mit Verhandlungen", sagte er am Mittwoch. Das gelte auch für Gespräche mit den USA. Sobald das 2015 geschlossene Abkommen vertragsgerecht umgesetzt werde und die US-Sanktionen gegen sein Land aufgehoben seien, "wird der Iran am gleichen Tag zu all seinen technischen Verpflichtungen in dem Deal zurückkehren", versicherte Ruhani laut einer Mitteilung des Präsidialamts.

Das Abkommen von 2015 soll den Iran vom Bau einer Atombombe abhalten. Im Gegenzug sollte der Westen unter anderem Beschränkungen im Handel abbauen. Als Reaktion auf die vom Westen ausgebliebene Umsetzung der Zusagen verstößt der Iran seit 2019 selbst Schritt für Schritt gegen Auflagen. Als Vertragspartner verblieben waren nach dem Ausstieg der
USA unter dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China und Russland.


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