Traurige Rekorde in Brasilien: "Wir hätten die vielen Toten verhindern können"
Brasilien hat erstmals mehr als 4000 mit dem Coronavirus infizierte Todesopfer an einem Tag registriert. In vielen Teilen des Landes steht das Gesundheitswesen vor dem Zusammenbruch- die Pandemie scheint außer Kontrolle zu geraten. Schon in der vergangenen Woche waren die täglichen Todeszahlen ständig gestiegen.
In 24 von 26 Bundesstaaten sowie im Hauptstadtdistrikt Brasília ist die Lage auf den Intensivstationen kritisch, hunderte warten auf ein Bett, Medikamente und Sauerstoff fehlen.
"Wir hätten einen strengeren Lockdown machen sollen- wie manch andere Länder! Das ist zwar schwierig für die Menschen, aber wir hätten heute viel weniger Todesfälle", sagt Eliodo Rodrigues de Jesus, der Klempner ist.
Und Elder Roberto, Verwaltungsangestellter in einem Krankenhauses, meint: "Es gibt immer noch viele, die geimpft werden müssen - wir müssen jetzt schneller sein. Wenn die Politiker in der ersten Phase der Pandemie schneller gehandelt hätten, gäbe es diese hohe Sterblichkeitsrate heute nicht."
Der rechte Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost und als "leichte Grippe" abgetan.
Eine Erklärung für die Tragödie ist laut Experten auch die lokale Corona-Variante P.1. Die Mutation gilt als deutlich ansteckender und kann Menschen erneut infizieren, die sich zuvor mit dem ursprünglichen Stamm angesteckt hatten und hat möglicherweise auch häufiger tödliche Verläufe zur Folge.
Insgesamt haben sich in Brasilien über 13 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, fast 337 000 Patienten sind an Covid-19 gestorben. Nur die USA verzeichnet mehr Tote.
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