Nach Gutachten-Veröffentlichung: Erzbistum Köln legt Maßnahmen-Katalog vor

Nach Gutachten-Veröffentlichung: Erzbistum Köln legt Maßnahmen-Katalog vor
Der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki und Generalvikar Markus Hofmann haben heute Vormittag weitere Konsequenzen aus dem Gutachten zum Umgang des Erzbistums mit sexualisierter Gewalt vorgestellt. Einen Live-Ticker der Pressekonferenz gibt's hier zum Nachlesen.

11.49 Uhr: Letzte Fragen und Ende der Pressekonferenz

Es gibt noch letzte Fragen. Danach beendet das Erzbistum die Pressekonferenz. Unsere Religions-Redakteurin Christina-Maria Purkert wird die vom Erzbistum bekannt gegebenen Konsequenzen später hier in einem Gespräch einordnen.

11.30 Uhr: Journalisten stellen Fragen

Die Präsentation des Erzbistums ist beendet. Journalisten haben jetzt noch die Möglichkeit, Fragen auf der Pressekonferenz zu stellen. Eine Journalistin des Deutschlandfunks fragt Woelki, warum er beim Trauergottesdienst für seinen Vorgänger Joachim Kardinal Meisner Folgendes gesagt habe: "Weil Gott Mensch geworden ist, kämpfte Meisner für das menschliche Leben. Und er stand auf, wo immer das menschliche Leben bedroht war, weil er sich für die Humanität unserer Gesellschaft einsetzte." Die Journalistin will wissen: "Warum haben Sie das damals gesagt, obwohl Sie wussten, dass er Humanität gegenüber Missbrauchsbetroffenen vermissen ließ?" Woelki: "Ich muss Ihnen im Nachhinein recht geben, dass das eine verkürzende Sicht von mir gewesen ist und dass es sicherlich gut gewesen wäre, wenn die Perspektive, die im Wirken des Kardinals zu kurz gekommen ist, thematisiert worden wäre."

11.15 Uhr: Woelki wünscht sich unabhängige Kontrolle durch Außenstehende

Woelki spricht wieder. Er habe bereits die Anweisung gegeben, dass im Kölner Erzbistum keine Akten mehr vernichtet werden dürfen. Damit breche er absurderweise geltendes Kirchenrecht, so Woelki. Er sagt weiter, es brauche klarere Regeln für den Umgang mit sexualisierter Gewalt im Bistum. Missbrauchsverfahren würden im kirchlichen Recht teilweise immer noch als "Verstoß gegen das Zölibatsversprechen" gesehen. Das sei eine ewige Fortsetzung der falschen Perspektive.

11.09 Uhr: Präventionsmaßnahmen sollen laut Hofmann geprüft werden

Ob die Präventionsbemühungen aller Bistümer in Nordrhein-Westfalen effizient sind und wie man sie gegebenenfalls stärken kann, solle wissenschaftlich untersucht werden. Ziel sei gewesen und bleibe es, sichere Orte zu schaffen, an denen Schutzbedürftige sich verstanden wissen sollen. Der Betroffenenbeirat solle bestehen bleiben. Die Akten sollten in Zukunft manipulationssicher geführt werden, so Hofmann. Auch die Priesterausbildung sei in den vergangenen Jahren bereits weiterentwickelt worden. "Es ist uns wichtig, dass in Zukunft mehr Frauen als bisher in der Priesterausbildung tätig werden", sagt Hofmann.

11 Uhr: Hofmann zu geplanten Maßnahmen

Eine unabhängige Aufarbeitungskommission soll gegründet werden. Die Mittel für die Anerkennungszahlungen seien vom Erzbistum inzwischen bereitgestellt worden, so Hofmann. Es handele sich um eine Million Euro. Das Geld stamme nicht aus Einnahmen der Kirchensteuer, sondern aus einem Sondervermögen des Bistums. Die Kontrolle beschuldigter Kleriker und Laien solle verbessert und intensiviert werden. Auch die Interventionsstelle werde gestärkt. Es soll eine zusätzliche Stelle dort geschaffen werden. Auch solle ein anonymes Hinweisgebersystem eingeführt werden.

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