Top-Ökonom warnt: Inflation kommt - und dann ein neues Währungssystem
Der Anstieg der Inflation wird seit Jahren erwartet, bisher hat sich aber noch nicht viel getan. Trotz Geldflut der Nationalbanken. Aber: Die Angst wächst, die Raten steigen. Thomas Mayer, Gründer des Flossbach von Storch Research Instituts, erklärt im Interview, wie ernst die Lage ist.Mayer sieht die Gefahr für eine Inflation deutlich gestiegen. Die Grundlage sei mit der vor allem in der Corona-Krise stark gestiegenen Geldmenge gelegt. Es fehle jetzt nur noch der Auslöser.Den sieht Mayer in steigenden Löhnen. Der Experte befürchtet eine Entwicklung wie in den 70er-Jahren. Auch damals hätten die Gewerkschaften mit hohen Lohnforderungen die Inflation angetrieben.Erst kommt die Inflation, dann ein neues Währungssystem"Die Formel war: Inflationsausgleich plus X", erinnert sich Mayer. Die Teuerung nahm immer weiter zu, obwohl die Wirtschaft nicht wuchs. Die Folge war eine Stagflation: Eine hohe Inflation bei schwachem Wachstum. Kaum ein Ökonom hatte bisher daran geglaubt, dass so etwas möglich sei.Erst das beherzte Eingreifen des damaligen Chefs der US-Notenbank Fed, Paul Volcker, beendete das Szenario. Er hob den Leitzins drastisch an und etablierte die Notenbanken als unabhängige Bewahrer der Geldstabilität. Damit legte er eine neue Basis für das Währungssystem.Die Notenbanken werden die Inflation nicht wirklich bremsenDieses Währungssystem ist aber nun in Gefahr, fürchtet Mayer. Denn anders als damals haben die Notenbanken wegen der hohen Schulden von Staaten und Unternehmen kein Interesse an höheren Zinsen. Daher ist fraglich, wie sie auf steigende Inflationsraten reagieren werden."Die meisten Notenbanker glauben, dass sie Inflation einfach wieder in den Griff kriegen können. Ich habe daran meine Zweifel", sagt Mayer. Auf was dann das neue Währungssystem fußen wird, wenn es nicht mehr die Unabhängigkeit der Notenbanken ist, kann aber auch Mayer nicht vorhersagen.Der Depot-Vergleich von FOCUS Online (Anzeige)Finden Sie jetzt Ihr passendes Depot im Vergleich Deutlich konkreter sind dagegen die Folgen für die Sparer. Denn bleiben die Zinsen niedrig, obwohl die Inflation steigt, schrumpft der Wert des Ersparten immer weiter. Mayer spricht von einer "staatlichen Konfiszierung des Geldvermögens".Aber selbst wer sein Geld anlegt, um es vor der Entwertung zu schützen, muss Konsequenzen tragen. Mayer erwartet entsprechende Steuern. So müsse jeder seinen Beitrag zur Konsolidierung der Staatsfinanzen leisten: Die Sparer über die Inflation, und wer sein Geld investiert hat, um es vor der Inflation zu schützen, muss über höhere Steuern leisten.Webinar: Die Inflation kommt - so schützen Sie Ihr GeldDie Anzeichen für einen Anstieg der Inflation sind unübersehbar. Doch die Notenbank wird nicht handeln. Jeder ist also selber gefordert, sein Geld zu schützen. In dem Webinar von FOCUS Online und Finanzen100 erfahren Sie wie. HIER TICKET SICHERNMehr zum Thema Finanzen
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