Nawalnys Lebensretter "plötzlich" verstorben
Als Putin-Kritiker Nawalny im August in einem Flugzeug kollabiert, scheint der Mordanschlagsplan gegen ihn aufzugehen. Doch der Oppositionspolitiker wird in der Klinik von Omsk gerettet, bevor er nach Deutschland ausgeflogen wird. Der verantwortliche Arzt aber ist nun tot.
Der russische Arzt, der dem Oppositionellen Alexej Nawalny nach einem mutmaßlichen Giftanschlag das Leben gerettet hat, ist tot. CNN berichtet unter Berufung auf eine Mitteilung der Notfallklinik Nummer eins von Omsk, dass Sergej Maksimischin «plötzlich» verstorben sei. Der stellvertretende Chefarzt war erst 55 Jahre alt. Der stellvertretende Chefarzt für Anästhesiologie und Reanimation arbeitete der Mitteilung zufolge 28 Jahre lang in dem Krankenhaus.
Die britische «Daily Mail» zitiert Maksimischins Kollegin Maria Morossowa mit den Worten, der Tod des Arztes komme «sehr unerwartet». Einem russischen Medienbericht zufolge wurde Maksimischin mit extrem hohen Blutdruckwerten eingeliefert und sei dann im selben Krankenhaus, in dem er bislang tätig war, gestorben. Morossowa zufolge ging es Maksimischin nicht gut. Er habe sich um seine Familie gesorgt und kürzlich seine Eltern beerdigt.
Nawalny war im August vergiftet worden- nach Erkenntnis deutscher Ermittlungen durch das russische Nervengift Nowitschok, weshalb eine Beteiligung staatlicher Stellen vermutet wird. Der war während eines Fluges kollabiert, konnte aber unter der Aufsicht von Maskimischin wieder stabilisiert werden. Auf Betreiben Deutschlands wurde Nawalny schließlich nach Deutschland gebracht, wo er in der Berliner Charité wieder vollständig genas.
Proteste nach Verurteilung
Im November war der durch die Behandlung Nawalnys in die Kritik geratene Chefarzt derselben Klinik zum Gesundheitsminister der Region befördert worden. Alexander Murachowski hatte Nawalny damals lediglich eine Stoffwechselstörung bescheinigt. Hinweise auf eine Vergiftung hatte es nach seinen Angaben nicht gegeben. Nawalny warf ihm eine «Fälschung» der Diagnose vor.
Nawalny war direkt nach seiner Rückkehr aus Deutschland am 17. Januar am Flughafen in Moskau festgenommen und im Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden. Es war eine von bereits mehreren kürzeren Haftstrafen gegen Nawalny. Am Dienstag entschied ein Gericht in Moskau, dass eine bereits verhängte Bewährungsstrafe aus dem Jahr 2014 in knapp drei Jahre Strafkolonie umgewandelt wird.
Die schon zuvor erfolgte Verurteilung Nawalnys hatte eine Welle von Protesten ausgelöst, bei der landesweit Tausende Menschen festgenommen wurden. Am Freitag sollte Nawalny erneut vor Gericht erscheinen, weil er einen Weltkriegsveteranen beleidigt haben soll.
Röttgen: Nawalny zum Helden gemacht
Der Kremlkritiker ist aus Sicht des CDU-Außenpolitikers Norbert Röttgen mittlerweile die größte Gefahr für die Macht des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Putin sei in Nawalny «die bislang ernsteste Gefahr für seine Macht erwachsen» sagte Röttgen im Deutschlandfunk. Nawalny sei «zu einem Helden geworden» und er glaube, dass Putin ihn auch mit dazu gemacht habe. Der russische Präsident sei in einem Dilemma, sagte Röttgen: «Wenn er ihn in ein Straflager steckt, wie nun, macht er ihn noch mehr zum Helden. Wenn er ihn wieder auf die Straße hätte freigelassen, dann wäre er ein weiterer aktiver Oppositioneller gewesen.»
Die Vorgänge hätten die russische Gesellschaft verändert, sagte Röttgen. Das harte Vorgehen gegen die Demonstrationen spreche dafür, dass die Opposition gegen das «System Putin und gegen die Korruption im Land» eine neue Dimension erreicht habe. «Ich glaube, Putin hat die junge Generation bereits verloren.»
Quelle: n-tv.de
Der russische Arzt, der dem Oppositionellen Alexej Nawalny nach einem mutmaßlichen Giftanschlag das Leben gerettet hat, ist tot. CNN berichtet unter Berufung auf eine Mitteilung der Notfallklinik Nummer eins von Omsk, dass Sergej Maksimischin «plötzlich» verstorben sei. Der stellvertretende Chefarzt war erst 55 Jahre alt. Der stellvertretende Chefarzt für Anästhesiologie und Reanimation arbeitete der Mitteilung zufolge 28 Jahre lang in dem Krankenhaus.
Die britische «Daily Mail» zitiert Maksimischins Kollegin Maria Morossowa mit den Worten, der Tod des Arztes komme «sehr unerwartet». Einem russischen Medienbericht zufolge wurde Maksimischin mit extrem hohen Blutdruckwerten eingeliefert und sei dann im selben Krankenhaus, in dem er bislang tätig war, gestorben. Morossowa zufolge ging es Maksimischin nicht gut. Er habe sich um seine Familie gesorgt und kürzlich seine Eltern beerdigt.
Nawalny war im August vergiftet worden- nach Erkenntnis deutscher Ermittlungen durch das russische Nervengift Nowitschok, weshalb eine Beteiligung staatlicher Stellen vermutet wird. Der war während eines Fluges kollabiert, konnte aber unter der Aufsicht von Maskimischin wieder stabilisiert werden. Auf Betreiben Deutschlands wurde Nawalny schließlich nach Deutschland gebracht, wo er in der Berliner Charité wieder vollständig genas.
Proteste nach Verurteilung
Im November war der durch die Behandlung Nawalnys in die Kritik geratene Chefarzt derselben Klinik zum Gesundheitsminister der Region befördert worden. Alexander Murachowski hatte Nawalny damals lediglich eine Stoffwechselstörung bescheinigt. Hinweise auf eine Vergiftung hatte es nach seinen Angaben nicht gegeben. Nawalny warf ihm eine «Fälschung» der Diagnose vor.
Nawalny war direkt nach seiner Rückkehr aus Deutschland am 17. Januar am Flughafen in Moskau festgenommen und im Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden. Es war eine von bereits mehreren kürzeren Haftstrafen gegen Nawalny. Am Dienstag entschied ein Gericht in Moskau, dass eine bereits verhängte Bewährungsstrafe aus dem Jahr 2014 in knapp drei Jahre Strafkolonie umgewandelt wird.
Die schon zuvor erfolgte Verurteilung Nawalnys hatte eine Welle von Protesten ausgelöst, bei der landesweit Tausende Menschen festgenommen wurden. Am Freitag sollte Nawalny erneut vor Gericht erscheinen, weil er einen Weltkriegsveteranen beleidigt haben soll.
Röttgen: Nawalny zum Helden gemacht
Der Kremlkritiker ist aus Sicht des CDU-Außenpolitikers Norbert Röttgen mittlerweile die größte Gefahr für die Macht des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Putin sei in Nawalny «die bislang ernsteste Gefahr für seine Macht erwachsen» sagte Röttgen im Deutschlandfunk. Nawalny sei «zu einem Helden geworden» und er glaube, dass Putin ihn auch mit dazu gemacht habe. Der russische Präsident sei in einem Dilemma, sagte Röttgen: «Wenn er ihn in ein Straflager steckt, wie nun, macht er ihn noch mehr zum Helden. Wenn er ihn wieder auf die Straße hätte freigelassen, dann wäre er ein weiterer aktiver Oppositioneller gewesen.»
Die Vorgänge hätten die russische Gesellschaft verändert, sagte Röttgen. Das harte Vorgehen gegen die Demonstrationen spreche dafür, dass die Opposition gegen das «System Putin und gegen die Korruption im Land» eine neue Dimension erreicht habe. «Ich glaube, Putin hat die junge Generation bereits verloren.»
Quelle: n-tv.de
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