Obama schwärmt von Bundeskanzlerin: „Merkels Augen waren groß und strahlend blau...“
Der Ex-Präsident der USA, Barack Obama, ist in seinen Erinnerungen an das Weiße Haus auf mehrere Begegnungen mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel eingegangen. Diese sei für ihn „eine kluge Politikerin und scharfsinnige Strategin“. Generell hat Obama sehr viele lobende Worte für die deutsche Politikerin gefunden.
„Merkels Augen waren groß und strahlend blau, und sie konnten abwechselnd den Ausdruck von Frustration, Belustigung und Andeutungen von Besorgnis annehmen“, schrieb Obama in dem ersten Band seiner Memoiren mit dem Titel „A Promised Land“ - am heutigen Dienstag auch in Deutschland unter „Ein verheißenes Land“ erschienen. In der „Mitte-rechts-Partei Christlich Demokratische Union“ habe sich Merkel „mit einer Mischung aus organisatorischem Geschick, strategischem Scharfsinn und unerschütterlicher Geduld planmäßig nach oben“ gearbeitet.
Je mehr er sie kennengelernt habe, desto sympathischer sei sie ihm geworden, schreibt Obama weiter. Er habe sie als zuverlässig, ehrlich, intellektuell präzise und auf eine natürliche Art freundlich empfunden.
In seinen Memoiren betrachte Obama Europa als Block und unterstützenden Partner der USA auf der Weltbühne. Diese Fähigkeit sei in hohem Maße von der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich abhängig. Über den ehemaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy schrieb Obama, die Gesprächen mit ihm seien „abwechselnd amüsant oder zum Verzweifeln“ gewesen. Anders als Merkel habe Sarkozy nur begrenzt Englisch gesprochen und deswegen immer einen Dolmetscher an seiner Seite gehabt.
In einem entsprechenden Interview gegenüber der Zeitschrift „Stern“ und der Mediengruppe RTL sagte Obama folgendes über die 66-Jährige:
„Ich halte sehr viel von Angela Merkel. Sie war bisher eine herausragende politische Führungspersönlichkeit, nicht nur für Deutschland, sondern für Europa und die Welt“. Dabei habe er wohl zu Beginn keinen leichten Stand bei ihr gehabt. „Anfangs war sie ja ein bisschen skeptisch und meinte, sie würde Leuten, die so tolle Reden halten, erst einmal misstrauen.“
Auch äußerte sich Obama in dem Interview zum vorläufigen Sieg von Joe Biden bei der US-Präsidentenwahl, der zwischen 2009 und 2017 unter ihm US-Vizepräsident. „Diese Wahl hat zumindest erst einmal die Blutung gestoppt“, sagte der 59-Jährige zu der Lage seines Landes nach fast vier Jahren mit Donald Trump. Die tiefgreifenden Probleme der Gesellschaft in den USA seien aber mit Bidens Erfolg noch nicht beseitigt. Angela Merkel hatte Biden schon am vorletzten Sonntag gratuliert. Sie bekannte sich anschliessend zur „unersetzlichen deutsch-amerikanischen, transatlantischen Freundschaft“ als zu einem „gemeinsamen Schatz“. Für diese Freundschaft mit „dem wichtigsten Verbündeten“ müsste man aber im 21. Jahrhundert mehr eigene Verantwortung übernehmen, ließ sie wissen. Amerika erwarte zu Recht, dass Deutschland und die EU verstärkt für ihre Sicherheit sorgen und für ihre Überzeugungen in der Welt eintreten.
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