Waffenruhe ab Freitagmitternacht: Putin und Erdogan treffen Vereinbarung zu Idlib

Waffenruhe ab Freitagmitternacht: Putin und Erdogan treffen Vereinbarung zu Idlib
Der russische Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdogan haben am Donnerstag einen Waffenstillstand zu Idlib vereinbart, der um Mitternacht in der Nacht zum Freitag inkraft treten soll. Die Verhandlungen sollen sechs Stunden gedauert haben.
Die Türkei und Russland einigten sich auf eine neue Waffenruhe in dem syrischen Gouvernement Idlib. Sie werde um Mitternacht in der Nacht zum Freitag in Kraft treten, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einem Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Moskau.
Putin sagte, dass nach rund sechs Stunden ein gemeinsames Dokument entstanden sei, welches der Umsetzung des Waffenstillstandes diene.
Das Treffen zwischen Erdogan und Putin war angesichts der dramatischen Lage der Flüchtlinge in Idlib und der Situation an der EU-Grenze mit Spannung erwartet worden. "Ich weiß, dass die Welt gerade zuschaut", sagte Erdogan zum Auftakt.
Er verwies auch auf die guten Beziehungen zwischen Russland und der Türkei. Sie seien "auf dem Höhepunkt". Putin und Erdogan hatten in den vergangenen Wochen mehrfach über Idlib gesprochen. Trotzdem spitzte sich die Lage zu.Die Türkei schloss am Donnerstag nicht aus, auch ihre Südgrenze zu Syrien für Flüchtlinge aus Idlib zu öffnen. Sie könnten dann auch weiter in die EU gelangen, warnte Innenminister Süleyman Soylu. "3,5 Millionen Menschen in Idlib und an den türkischen Grenzen sind derzeit in Not."
Erdogan wollte mit seinem Besuch in Moskau verhindern, dass angesichts der Kämpfe in Idlib weitere Flüchtlinge in die Türkei kommen – sie hat bereits Millionen Syrer aufgenommen. Am Samstag hatte die Türkei ihre Grenze in Richtung EU geöffnet. Daraufhin hatten sich Tausende Migranten auf den Weg zur türkisch-griechischen Grenze gemacht. Es halten sich nach UN-Schätzungen rund drei Millionen Zivilisten in dem Gebiet auf.

Eskalation in Idlib

Die Situation in Idlib hatte sich verschärft, nachdem die Terrormiliz „Hayat Tahrir al-Sham“* am 27. Februar eine großangelegte Offensive gegen Stellungen der syrischen Regierungstruppen gestartet hatte. Beim Gegenschlag der Regierungskräfte gerieten neben den Terroristen auch türkische Militärs unter Beschuss, die es in der Region eigentlich nicht hätte geben dürfen. 36 türkische Soldaten starben, weitere 30 wurden verletzt.
Nachdem die russische Seite Informationen darüber erhalten hatte, ergriff sie sofort Maßnahmen zum vollständigen Feuerstopp seitens der syrischen Armee. Alle getöteten und verletzten türkischen Soldaten wurden in die Türkei gebracht. Putin äußerte bereits Bedauern über den Tod der Soldaten. Laut dem russischen Verteidigungsministerium kam die russische Luftwaffe in dem genannten Gebiet nicht zum Einsatz.


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