Assad nennt Türken „Brudervolk“: „Warum müssen türkische Bürger sterben?“

Assad nennt Türken „Brudervolk“: „Warum müssen türkische Bürger sterben?“
Syrien hat laut Präsident Baschar al-Assad keinerlei feindselige Handlungen gegen die Türkei unternommen. Die Türken seien für Syrien ein Brudervolk, erklärte der syrische Staatschef in einem Interview des russischen Fernsehsenders Rossija 24.
Er frage jetzt das türkische Volk, was es über Syrien denke. „Was sind es denn für Probleme, derentwegen türkische Bürger getötet werden sollten? Nennt auch nur eine feindselige Aktion, die Syrien gegen die Türkei durchgeführt hat. Die gibt es nicht“, betonte Assad.
Der syrische Präsident erinnerte an gemischte Ehen zwischen Syrern und Türken. „Es gibt türkisch-syrische Familien, es gibt gemeinsame Lebensinteressen. Diese gegenseitige Verflechtung der Kulturen ist historisch bedingt. Deshalb entbehrt die Behauptung, dass wir und sie Widersprüche haben, jeder Logik.“
Ihm sei unklar, wofür türkische Soldaten auf fremdem Boden sterben sollten, fügte Assad hinzu.

Verschärfte Lage im Gouvernement Idlib

Die Situation im syrischen Gouvernement Idlib hatte sich verschärft, nachdem die Terrormiliz Hayat Tahrir al-Scham* eine großangelegte Offensive gegen Stellungen der syrischen Regierungskräfte gestartet hatte. Die syrische Armee reagierte mit Gegenfeuer. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sind dabei unter anderem türkische Soldaten, die sich nicht an dem Ort hätten aufhalten dürfen, unter Beschuss geraten – 36 Soldaten wurden getötet und mindestens 30 weitere verletzt.

Russische Kampjets waren nicht im Einsatz

Nachdem sie Informationen darüber erhalten hatte, ergriff die russische Seite sofort Maßnahmen zum vollständigen Feuerstopp seitens der syrischen Armee. Alle getöteten und verletzten türkischen Soldaten wurden in die Türkei gebracht. Laut dem russischen Verteidigungsministerium kamen die Fliegerkräfte Russlands in dem genannten Gebiet nicht zum Einsatz.
Ankara kündigte Vergeltungsschläge an. Zudem ersuchte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seinen US-Amtskollegen Donald Trump um militärische Hilfe im Kampf gegen „Assads Regime“.

Lawrow wirft Türkei Vertragsbruch vor

Moskau ruft weiter zu einer friedlichen Regelung in Idlib und zur Erfüllung der früher getroffenen Vereinbarungen auf. Damaskus und Moskau wiesen mehrmals darauf hin, dass es die Terroristen sind, die mit ihren Handlungen die Eskalation in der Region verursacht hatten. Russlands Außenminister Sergej Lawrow zufolge hat die Türkei einige wichtige Verpflichtungen nicht eingehalten, darunter zur Entflechtung zwischen den Terroristen sowie den bewaffneten Oppositionellen, die zu einem Dialog mit der syrischen Regierung bereit wären.
Moskau: Ankara bringt Friedenbemühungen zum Scheitern 
Zudem seien in einem russisch-türkischen Memorandum vom 18. September 2018 geplante Schritte zur Herstellung einer dauerhaften Waffenruhe im Gouvernement Idlib gescheitert, hieß es in Moskau. Am Wochenende teilte das russische Versöhnungszentrum in Syrien mit, Russland könne die Sicherheit der türkischen Flugzeuge in Syrien nach der Schließung des Luftraums über Idlib nicht mehr garantieren.


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