Wegen Einreiseverboten: Chinesischer Botschafter in Israel vergleicht Corona-Infektion mit Holocaust

Wegen Einreiseverboten: Chinesischer Botschafter in Israel vergleicht Corona-Infektion mit Holocaust
Mit einem nicht gerade geglückten Vergleich hat Chinas amtierender Botschafter in Israel für Aufsehen gesorgt: Medienberichten zufolge zog der Diplomat eine Parallele zwischen dem Holocaust während der NS-Zeit und der jetzigen Ausbreitung des Coronavirus. Die Botschaft musste sich für den verbalen Patzer ihres Leiters entschuldigen.
Anlass für die Aussage war die Entscheidung des israelischen Innenministeriums, die Grenzen für alle Ausländer dichtzumachen, die in den letzten zwei Wochen China besucht hatten.
„Dies erinnert an den Zweiten Weltkrieg, an den Holocaust, an die dunkelsten Tage der Menschheitsgeschichte. Millionen von Juden wurden damals getötet, vielen wurde die Einreise in andere Länder verweigert. Einige Länder öffneten ihre Türen, unter ihnen war auch China“, kommentierte der Diplomat am Sonntag auf einer Pressekonferenz nach Angaben des Senders „Arutz 13“.
„Wir haben unsere Türen nie geschlossen. Ich hoffe, dass Israel seine Türen nie für die Chinesen schließt.“
Nach Angaben der Zeitung „Jedi’ot Acharonot“ ließen die israelischen Behörden am Samstag 35 Chinesen nichts ins Land, die mit der russischen Fluggesellschaft Aeroflot angereist waren.
Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, hat sich die chinesische Botschaft bei der israelischen Seite für die Äußerung des Botschafters formell entschuldigt.
Man habe die Absicht gehabt, „weder die dunklen Tagen des Holocaust mit der jetzigen Situation zu vergleichen noch eigene Bürger von der israelischen Regierung schützen zu lassen“, hieß es.
Die chinesischen Behörden hatten kurz vor Jahreswechsel den Ausbruch einer Lungenentzündung gemeldet, die von einem neuartigen Coronavirus des Typs 2019-nCoV verursacht wird. Seitdem sind allein in China bereits mehr als 300 Menschen der Krankheit erlegen. Die Zahl der bekannten Infektionsfälle stieg auf mehr als 14.380 an. Auch in anderen Ländern sind insgesamt mehr als 100 Infektionsfälle registriert worden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Donnerstag eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ ausgerufen. Die Entscheidung soll schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung des Ausbruchs und eine koordinierte internationale Antwort ermöglichen.


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