Tausende Kurden demonstrieren gegen Ankaras Militäroffensive


"Schluss mit dem Massaker in Rojava"
Die Demonstranten hielten auf ihrem Marsch durch den Stadtteil Deutz zahlreiche Fahnen in den kurdischen Nationalfarben in die Höhe. Aus der Menge wurde immer wieder skandiert, Erdogan sei ein "Terrorist". Auf Transparenten hieß es, "keine deutschen Waffen für Erdogans Machenschaften". Die Demonstration verlief nach Behördenangaben bislang weitestgehend störungsfrei und friedlich. Die Polizei war mit mehreren Hundertschaften vor Ort, um mögliche Auseinandersetzungen mit Erdogan-Anhängern zu unterbinden.
Auch in anderen deutschen Städten gab es Proteste. In Frankfurt am Main zählte die Polizei fast 4000 Teilnehmer. "Schluss mit dem Massaker in Rojava" und "Hände weg von Rojava", skandierte die aufgebrachte Menge. Rojava ist die kurdische Bezeichnung für die Kurden-Gebiete in Nord- und Ostsyrien. Die Demonstranten forderten politischen Druck Deutschlands auf Erdogan. "Ab heute wird es keine ruhige Minute mehr für diese Bundesregierung geben", sagte ein Redner. Die Polizei warnte die Teilnehmer davor, Symbole der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK oder Bilder von deren Anführer Abdullah Öcalan zu zeigen.

Demos auch in Paris und Marseille
Auch in Frankreich protestierten Tausende Menschen gegen den Militäreinsatz. An dem Demonstrationszug durch die Hauptstadt Paris sollen über 20.000 Personen teilgenommen haben. Unter den Protestierenden waren auch mehrere Politiker gewesen, vor allem aus dem linken Parteispektrum. Auf den Spruchbändern standen Slogans wie "Die Türkei fällt in Rojava ein, Europa schaut gelassen zu". In Marseille folgten dem landesweiten Protestaufruf des Demokratischen Kurdischen Rats Frankreich (CDK-F) nach Angaben der Organisatoren rund 6000 Kurden. Die Präfektur gab die Zahl der Demonstrierenden mit 1500 an.
Die am Mittwoch begonnene türkische Militäroffensive richtet sich gegen die kurdische YPG-Miliz, die auf syrischer Seite der Grenze ein großes Gebiet kontrolliert. Am vierten Tag der Offensive im Norden Syriens drangen türkische Truppen in den strategisch wichtigen Grenzort Ras al-Ain ein.
DW
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