Nach Messerattacke nun Terrorermittlungen in Paris

Nach Messerattacke nun Terrorermittlungen in Paris
Die Ermittlungen seien aufgrund der bisherigen Erkenntnisse von den Anti-Terror-Spezialisten übernommen worden, bestätigte die Staatsanwaltschaft. Nach Angaben aus Justizkreisen wird nun wegen Mordes und versuchten Mordes an Amtspersonen in Zusammenhang mit einer kriminellen, terroristischen Vereinigung ermittelt. Zuvor hatte es bereits Spekulationen darüber gegeben, ob die Tat einen terroristischen Hintergrund habe.
Der Pariser Polizeipräsident Didier Lallement hatte bereits am Nachmittag gesagt, dass keine Hypothese bei den Ermittlungen ausgeschlossen werden könne. Regierungssprecherin Sibeth Ndiaye hatte zunächst erklärt, dass es keine Hinweise auf eine Radikalisierung des Angreifers gebe. Sie reagierte damit auf Berichte, wonach der 45-jährige Täter 2017 zum Islam konvertiert sei.
"Vorbildlicher Beamter"
Der Mann hatte seit 2003 als Informatiker in der Polizeibehörde gearbeitet. Ein Polizei-Gewerkschafter beschrieb ihn als vorbildlichen Beamten, der von seinen Kollegen sehr geschätzt worden sei.
Bei dem Angriff auf das Polizeihauptquartier im Zentrum von Paris hatte der Täter am Donnerstag drei Polizisten und einen Mitarbeiter der Verwaltung mit einem Messer getötet. Bei den Opfern handelt es sich um drei Männer und eine Frau. Der Angreifer wurde erschossen.
Der Rundfunksender France Info berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, der Täter habe nach Angaben seiner Frau vor der Attacke am Donnerstag "Visionen gehabt" und "Stimmen gehört". Der Vater von zwei Kindern im Alter von drei und neun Jahren war schwerhörig und galt als behindert. Die Durchsuchung der Wohnung des Täters brachte nach Angaben der Ermittler keine Hinweise auf eine Radikalisierung. Weitere Erkenntnisse sollte die Auswertung seines Computers bringen.
DW​​​

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