Mensch und Maschine im Übersetzungsduell
Ein kleines Männchen, das in unserem Ohr sitzt und dank dem wir jede Sprache verstehen, es uns quasi ad hoc die Übersetzung zuflüstert. Oh, was wäre das schön, stimmt's?
Das gibt es! Theoretisch zumindest. Tatsächlich bieten einige Hersteller genau solche Produkte bzw. solch einen Service an, zum Beispiel Google's "Pixel Buds", "Pilot" von Waverly Labs oder Bragi's "The Dash".
Trotzdem ist es vielleicht (noch) keine gute Idee, sich heute schon blind auf den Knopf im Ohr zu verlassen. Denn wenn man sich die Tests und Kritiken dazu genauer ansieht, gibt es noch Optimierungspotenzial.
Kopfhörer wie Google's Pixel Buds sollen fast simultan übersetzen können. In der Praxis gibt es allerdings noch Verbesserungspotenzial.
Doch gemessen an den Fortschritten, die Übersetzungssoftwares im Allgemeinen in den letzten Jahren gemacht haben, dürfte die Alltagstauglichkeit der Gadgets nur eine Frage der Zeit sein. Oder?
Der Bedarf an Übersetzungen ist schließlich da. Der Einsatzbereich von Übersetzern, Dolmetschern, Fremdsprachenkorrespondenten und Co. ist schier unendlich: Jedes internationale politische Treffen, jeder Klimagipfel, jedes große Wirtschaftsforum und jeder Auslandsbesuch eines Politikers braucht Sprachendienstleister.
Auch im Wirtschaftsalltag finden wir Übersetzungen, von Expansionsanträgen für neue Standorte über Lieferverträge ins Ausland bis hin zu Bedienungsanleitungen oder Websites.
All diese Vorgänge zu automatisieren wäre doch nur ein logischer Fortschritt.
"Der qualitativ beste Übersetzer der Welt"
Maschinelle Übersetzungsdienste gibt es ebenfalls reichlich. Zu den bekanntesten gehören Google Translate und der Bing Translator von Microsoft. Die haben 2017 ernstzunehmende Konkurrenz von einem deutschen Startup bekommen: "DeepL ist der qualitativ beste Übersetzer der Welt", sagt DeepL-CEO Jaroslaw Kutylowski zurecht.
Sogenannte Blindtests haben das bestätigt. Dafür wurden 100 Sätze vom DeepL-Übersetzer, von Google, Microsoft und Facebook übersetzt. Danach beurteilen professionelle Übersetzer die Qualität des Textes.
Das Ergebnis: DeepL wurde dreimal häufiger als Google als beste Übersetzung ausgezeichnet, weil die Übersetzung natürlicher klang.
Der Dienst verwendet die sogenannte Deep Learning-Technologie, die auf einem künstlichen neuronalen Netzen basiert. Um das zu entwickeln, haben die Macher von DeepL einen ihrer bereits bestehenden Dienste genutzt: Das Online-Wörterbuch Linguee.
Der "große Bruder" stellt Milliarden von Übersetzungsmustern zur Verfügung und liefert damit optimales Trainingsmaterial. Wie genau die Technologie jedoch funktioniert, bleibt geheim. DeepL möchte den Titel des besten Übersetzungstools schließlich nicht einbüßen. Verständlich.
Übersetzer im Wandel
Goranka Miš-Čak, Gründerin und Geschäftsführerin von flexword, glaubt an die Zukunft des Übersetzerberufs
Goranka Miš-Čak ist die Gründerin und Geschäftsführerin des Sprachendienstleisters flexword aus Mannheim. Sie bezweifelt trotzdem, dass maschinelle Übersetzungen die menschliche Expertise einmal ablösen werden.
"Doch der Beruf ändert sich, das stimmt", sagt sie. Innerhalb der letzten 15 Jahre seien die Anforderungen enorm gestiegen: Übersetzungen müssen absolut einwandfrei, perfekt und immer schneller verfügbar sein.
"Sonst könnten die Kunden zu Recht auf Software zurückgreifen, wenn wir nicht den besseren und qualitativ hochwertigeren Service liefern", so Miš-Čak.
Das weiß auch DeepL-CEO Kutylowski. "All diese Übersetzungen, die Sie vorher einfach nicht in Auftrag gegeben hätten - weil Sie die Übersetzung eigentlich in zehn Sekunden brauchen - können Sie jetzt einfach an DeepL geben. Und Sie haben ein wirklich tolles Resultat binnen Sekunden verfügbar."
Das nächste Ziel sei es, nicht nur die Qualität zu steigern, sondern auch die Übersetzung näher an den Nutzer zu bringen. "Deswegen haben wir vor kurzem Windows und macOS-Apps rausgebracht, welche den Übersetzer viel stärker in die Systeme integrieren. Sodass Sie als Nutzer am Ende gar nicht so viel über Sprachen nachdenken müssen", so Kutylowski.
DW
Das gibt es! Theoretisch zumindest. Tatsächlich bieten einige Hersteller genau solche Produkte bzw. solch einen Service an, zum Beispiel Google's "Pixel Buds", "Pilot" von Waverly Labs oder Bragi's "The Dash".
Trotzdem ist es vielleicht (noch) keine gute Idee, sich heute schon blind auf den Knopf im Ohr zu verlassen. Denn wenn man sich die Tests und Kritiken dazu genauer ansieht, gibt es noch Optimierungspotenzial.
Kopfhörer wie Google's Pixel Buds sollen fast simultan übersetzen können. In der Praxis gibt es allerdings noch Verbesserungspotenzial.
Doch gemessen an den Fortschritten, die Übersetzungssoftwares im Allgemeinen in den letzten Jahren gemacht haben, dürfte die Alltagstauglichkeit der Gadgets nur eine Frage der Zeit sein. Oder?
Der Bedarf an Übersetzungen ist schließlich da. Der Einsatzbereich von Übersetzern, Dolmetschern, Fremdsprachenkorrespondenten und Co. ist schier unendlich: Jedes internationale politische Treffen, jeder Klimagipfel, jedes große Wirtschaftsforum und jeder Auslandsbesuch eines Politikers braucht Sprachendienstleister.
Auch im Wirtschaftsalltag finden wir Übersetzungen, von Expansionsanträgen für neue Standorte über Lieferverträge ins Ausland bis hin zu Bedienungsanleitungen oder Websites.
All diese Vorgänge zu automatisieren wäre doch nur ein logischer Fortschritt.
"Der qualitativ beste Übersetzer der Welt"
Maschinelle Übersetzungsdienste gibt es ebenfalls reichlich. Zu den bekanntesten gehören Google Translate und der Bing Translator von Microsoft. Die haben 2017 ernstzunehmende Konkurrenz von einem deutschen Startup bekommen: "DeepL ist der qualitativ beste Übersetzer der Welt", sagt DeepL-CEO Jaroslaw Kutylowski zurecht.
Sogenannte Blindtests haben das bestätigt. Dafür wurden 100 Sätze vom DeepL-Übersetzer, von Google, Microsoft und Facebook übersetzt. Danach beurteilen professionelle Übersetzer die Qualität des Textes.
Das Ergebnis: DeepL wurde dreimal häufiger als Google als beste Übersetzung ausgezeichnet, weil die Übersetzung natürlicher klang.
Der Dienst verwendet die sogenannte Deep Learning-Technologie, die auf einem künstlichen neuronalen Netzen basiert. Um das zu entwickeln, haben die Macher von DeepL einen ihrer bereits bestehenden Dienste genutzt: Das Online-Wörterbuch Linguee.
Der "große Bruder" stellt Milliarden von Übersetzungsmustern zur Verfügung und liefert damit optimales Trainingsmaterial. Wie genau die Technologie jedoch funktioniert, bleibt geheim. DeepL möchte den Titel des besten Übersetzungstools schließlich nicht einbüßen. Verständlich.
Übersetzer im Wandel
Goranka Miš-Čak, Gründerin und Geschäftsführerin von flexword, glaubt an die Zukunft des Übersetzerberufs
Goranka Miš-Čak ist die Gründerin und Geschäftsführerin des Sprachendienstleisters flexword aus Mannheim. Sie bezweifelt trotzdem, dass maschinelle Übersetzungen die menschliche Expertise einmal ablösen werden.
"Doch der Beruf ändert sich, das stimmt", sagt sie. Innerhalb der letzten 15 Jahre seien die Anforderungen enorm gestiegen: Übersetzungen müssen absolut einwandfrei, perfekt und immer schneller verfügbar sein.
"Sonst könnten die Kunden zu Recht auf Software zurückgreifen, wenn wir nicht den besseren und qualitativ hochwertigeren Service liefern", so Miš-Čak.
Das weiß auch DeepL-CEO Kutylowski. "All diese Übersetzungen, die Sie vorher einfach nicht in Auftrag gegeben hätten - weil Sie die Übersetzung eigentlich in zehn Sekunden brauchen - können Sie jetzt einfach an DeepL geben. Und Sie haben ein wirklich tolles Resultat binnen Sekunden verfügbar."
Das nächste Ziel sei es, nicht nur die Qualität zu steigern, sondern auch die Übersetzung näher an den Nutzer zu bringen. "Deswegen haben wir vor kurzem Windows und macOS-Apps rausgebracht, welche den Übersetzer viel stärker in die Systeme integrieren. Sodass Sie als Nutzer am Ende gar nicht so viel über Sprachen nachdenken müssen", so Kutylowski.
DW
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