China lässt Armeeübung bei Hongkong abhalten

China lässt Armeeübung bei Hongkong abhalten
Auch Radpanzer wurden aufgefahren
Die chinesische Zentralregierung hat in einem Sportstadion in der Stadt Shenzhen an der Grenze zu Hongkong eine Militärübung abhalten lassen. Die Uniformierten gehörten offenbar der chinesischen Militärpolizei an, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Auch gepanzerte Fahrzeuge und Truppentransporter fuhren ins Shenzhen-Bay-Stadion in der südchinesischen Metropole, viele weitere standen davor.
Chinesische Medien berichteten, dass die Volksbefreiungsarmee zahlreiche Militärfahrzeuge zu "Übungszwecken" ins benachbarte Shenzhen entsandt habe. Die Furcht vor einem militärischen Eingreifen Pekings nahm zuletzt zu.
Armeefahrzeuge vor dem Shenzhen-Bay-StadionArmeefahrzeuge vor dem Shenzhen-Bay-Stadion
Dessen ungeachtet stellt sich Hongkong auf weitere Großdemonstrationen ein. Für diesen Donnerstag sind mehrere Protestveranstaltungen in verschiedenen Bezirken geplant. Es wurde erwartet, dass sich die Demonstranten vor einem Regierungsgebäude im beliebten Ausgehviertel Wan Chai versammeln. Die Menschenrechtsgruppe Civil Human Rights Front, die im Juni Protestmärsche mit Millionen Teilnehmern organisiert hatte, rief für Sonntag zu einem weiteren auf.
Chinesische Militärangehörige im Inneren des StadionsChinesische Militärangehörige im Inneren des Stadions
Angesichts der Krise schlug US-Präsident Donald Trump ein persönliches Treffen mit Chinas Staatschef Xi Jinping vor. Trump schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, Xi könne die Krise in Hongkong "schnell und human lösen", wenn er das wolle.
Zuletzt kam es immer wieder zu ZusammenstößenZuletzt kam es immer wieder zu Zusammenstößen
Seit zehn Wochen gehen in der ehemaligen britischen Kronkolonie und heutigen chinesischen Sonderverwaltungszone zahlreiche Menschen auf die Straßen. Zuletzt haben gewaltsame Ausschreitungen zugenommen, unter anderem am internationalen Flughafen der Millionenstadt. Daraufhin verschärfte China seine Kritik an den Protesten und sprach von "nahezu terroristischen Akten".
Am Montag und Dienstag hatten Demonstranten den Flughafen zum Erliegen gebrachtAm Montag und Dienstag hatten Demonstranten den Flughafen zum Erliegen gebracht
Die Demonstrationen hatten sich zunächst gegen ein geplantes Gesetz gerichtet, das Auslieferungen an Festland-China ermöglicht hätte. Inzwischen haben sich die Proteste zu einer Bewegung gegen den wachsenden Einfluss Pekings in der Sonderverwaltungszone und für mehr Demokratie entwickelt.
China hatte London bei der Übergabe Hongkongs im Jahr 1997 zugesichert, dass in der ehemals britischen Kolonie Grundrechte wie Meinungs- und Pressefreiheit für mindestens 50 Jahre gewahrt blieben.
DW​​​

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