Rassistisches Kolonialerbe: König Willem-Alexander will nicht mehr in der "Goldenen Kutsche" fahren
Sie ist schon seit einiger Zeit ein Streitobjekt, die "Goldene Kutsche" (Gouden Koets) des niederländischen Königshauses. Traditionell kam das royale Schmuckstück bei wichtigen Anlässen, Hochzeiten und Paraden zum Einsatz.
Doch für viele ist sie ein auch Symbol für Rassismus und Unterdrückung wegen der Illustration auf der Seitenwand: Eine weiße Frau auf einem Thron, zu ihren Füßen kniend schwarze, halbnackte Menschen, die ihr Geschenke darbieten. Titel: "Huldigung der Kolonien".
Der aktuelle König Willem-Alexander, auf der Suche nach einer diplomatischen Lösung, will die Kutsche künftig nicht mehr nutzen, wie er in einer Videobotschaft ankündigte.
"Unsere Geschichte enthält vieles, worauf man stolz sein kann, liefert aber auch Lernmaterial, um Fehler zu erkennen und sie in Zukunft zu vermeiden. Wir können die Vergangenheit nicht umschreiben, aber wir können versuchen, sie gemeinsam zu bewältigen.
Die "Goldene Kutsche" wird erst dann wieder fahren können, wenn die Niederlande dazu bereit sind. Und das ist jetzt noch nicht der Fall."
Die umstrittene Kutsche war ursprünglich ein Geschenk der Amsterdamer Bevölkerung 1898 an Königin Wilhelmina. Traditionell fährt das Königspaar damit zur Eröffnung des parlamentarischen Jahres im September am "Prinsjesdag". Das war zuletzt 2015 der Fall, danach wurde die goldene Kutsche für rund 1,2 Millionen Euro restauriert.
Seit vergangenem Sommer ist sie im Amsterdamer Museum für Stadtgeschichte zu sehen. Die dazugehörige Ausstellung beleuchtet alle Aspekte des Gefährts - neben Geschichte und Herstellung auch die Diskussion um die koloniale Symbolik.
Die Schau endet im Februar. Was danach aus der Kutsche wird, ist noch nicht bekannt
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