Neuer Tanker-Zwischenfall in Straße von Hormus

Der britische Öltanker "British Heritage" fuhr gerade in die Straße von Hormus ein, als die bewaffnete Besatzung von fünf - vermutlich zum Iran gehörenden - Schnellbooten versuchte, das Handelsschiff zu beschlagnahmen, wie das US-Verteidigungsministerium mitteilte. Die "Iraner" hätten dem Tanker befohlen, den Kurs zu ändern und iranische Hoheitsgewässer anzusteuern, berichtete ein ranghoher Vertreter des Pentagons in Washington weiter.
Daraufhin habe das britische Kriegsschiff "HMS Montrose", das den Tanker eskortierte, seine Kanonen auf die Boote gerichtet und die Besatzung erfolgreich über Funk aufgefordert, sich zurückzuziehen, meldete der US-Sender CNN unter Berufung auf das Verteidigungsministerium. Laut CNN gibt es US-Luftaufnahmen von dem Vorfall.
Briten beschlagnahmen iranischen Tanker
Am vergangenen Donnerstag hatten Polizei und Zollbeamte in Gibraltar, einem britischen Überseegebiet an der Südspitze Spaniens, einen Supertanker mit iranischem Öl mit Hilfe der britischen Marine gestoppt und beschlagnahmt. Die "Grace 1" soll versucht haben, illegal Rohöl in das Bürgerkriegsland Syrien zu bringen. Der iranische Präsident Hassan Rohani drohte Großbritannien nach der Festsetzung des Tankers mit "Konsequenzen".

Die USA bemühen sich derzeit um eine internationale Militärkoalition zum Schutz von Öltankern in der Meerenge von Hormus und der Seestraße Bab al-Mandab. Durch die Straße von Hormus wird ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls befördert. Auch die Meeresstraße Bab al-Mandab zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden gilt als eine der bedeutendsten Schiffsrouten der Welt. Der Iran hat wiederholt damit gedroht, im Streit um sein Atomprogramm mit den USA die Straße von Hormus zu sperren.
Mitte Juni waren zwei Tanker im Golf von Oman von Unbekannten angegriffen und beschädigt worden. Die USA beschuldigen den Iran der Urheberschaft. Teheran bestreitet das.
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