"Das Wertvollste, was wir haben" - Referendum über Abtreibungen
Mit über einem Jahr Verzögerung aufgrund der Pandemie ist die Bevölkerung von Gibraltar aufgerufen, über die teilweise Legalisierung von Abtreibungen abzustimmen.
Gegenwärtig ist eine Abtreibung nur erlaubt, wenn das Leben der werdenden Mutter in Gefahr gerät. Bei Zuwiderhandlungen droht theoretisch eine lebenslange Haftstrafe. Deshalb reisen viele Einwohnerinnen zum Schwangerschaftsabbruch in Länder wie Spanien oder Großbritannien.
Ein älterer Mann sagte nach seiner Stimmabgabe vor einem Wahllokal: "Wir müssen an der Abstimmung teilnehmen. Wählen ist das Wertvollste, was wir haben. Und es ist wichtig, dass die Leute, egal welche Meinung sie haben, sich tatsächlich damit auseinandersetzen und sagen, das ist es, woran ich glaube."
Das Gesetz steht schon
Das Parlament hat bereits ein neues Abtreibungsgesetz verabschiedet, über dessen Inkrafftreten nun abgestimmt wird.
Demnach könnten sich Frauen künftig bis zur 12. Schwangerschaftswoche für eine Abtreibung entscheiden, wenn ihre psychische oder psychische Gesundheit gefährdet ist. Dies gilt etwa für Fälle von Vergewaltigungen oder Inzest. Kein zeitliches Limit gäbe es im Fall von Fehlbildungen des Embryos.
Die Regierung der britischen Exklave geht von einer breiten Zustimmung zu dem Gesetz aus. Sowohl die Befürworter als auch die Gegner des neuen Gesetzes haben in den vergangenen Wochen im Rahmen ihrer Kampagnen leidenschaftlich für ihre Position geworben.
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